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Wasserburg Reipoltskirchen

Im Kreisjahrbuch des Kreises Kusel stieß ich 2020 auf die Wasserburg Reipoltskirchen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mich nicht bekannt, dass es auch in der Pfalz imposante Wasserburgen gibt. Daher möchte ich euch die schöne Wasserburg Reipoltskirchen vorstellen.

Die Wasserburg Reipoltskirchen befindet sich am Ostrand der Gemeinde Reipoltskirchen zwischen Rockenhausen und Meisenheim am Glan im Tal des Odenbachs. Von der eindrucksvollen Burg, die einst an einer natürlichen Biegung des Odenbaches lag, sind jedoch nur noch wenige mittelalterliche Reste erhalten. Dennoch kann die Wasserburg Reipoltskirchen zu den markantesten Niederungsburgen der Pfalz gezählt werden. Eine Niederungsburg ist eine Burg, die im Flachland oder eine Talsohle liegt.


Heute wird die Wasserburg durch einen künstlich geschaffenen Arm des Ausbachs bewässert. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Odenbach hier nämlich seinen Verlauf geändert, und die Gräben waren zeitweise zugeschüttet.

Burghof

Die trapezförmige Hauptburg wird von dem gut erhaltenen Turm dominiert. Sie befindet sich auf einem halbkreisförmigen Plateau, dessen östliche Flanke künstlich aufgeschüttet wurde, da sich die gesamte Lage an einem leicht geneigten Hang befindet. Zwischen der östlichen Stützmauer und der Hauptburg befindet sich zudem ein kleiner Schlosshof. Der Schlosshof misst 39 auf 31 m und wird im Sommer als Terrasse benutzt, da die rezenten Besitzer die Burg heute als Tagungshotel und Café nutzen. Der Schlosshof kann über imposante Bogenbrücke erreicht werden.


Im 16. Jahrhundert waren die Burgherren von Hohenfels, die hier residierten, Waffengefährten des Landstuhler Franz von Sickingen. Daher wurde Burg fortifikatorisch verstärkt und sogar an die Verwendung von Feuerwaffen angepasst. In dieser Zeit stand auch der wesentliche Teil der Burg. Die Blutlinie der Burgherren von Hohenfels erlosch übrigens bereits 1602; ihre Grafschaft wurde zwischen den Grafen von Manderscheid und den Grafen von Ellrodt aufgeteilt, gelangte aber 1777 teilweise in den Besitz von Karoline von Isenburg-Büdingen. Diese war die letzte Burgherrin auf der Burg, bevor diese in staatliche Hand überging.


Im Dorf wurden im 20. Jahrhundert diverse Spolien entdeckt, die vermutlich ursprünglich in der Burg verbaut waren. Die bereits Anfang des 19. Jahrhunderts ruinöse Anlage war vielfach als Steinbruch verwendet worden.

Simultankirche St. Johannes Nepomuk

Unweit der Burg befindet sich auch die Kirche St. Johannes Nepomuk aus dem späten 19. Jahrhundert. Diese neoromanische Kirche geht auf mehrere Vorgängerbauten aus dem Mittelalter zurück, die zum Teil auch Klosterkirchen waren. Sie ist heute eine Simultankirche, also eine Kirche, die von Protestanten und Katholiken gleichermaßen genutzt wird.



 
 
 

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