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Solarpunk

Aktualisiert: 10. Feb. 2021

Leider sind viele Science-Fiction-Geschichten und die damit verbunden Subkulturen oft dystopisch geprägt. Meistens wird eine traurige Welt gezeichnet, die zwar unserer sehr ähnlich ist, aber oft zusätzlich durch surreale Elemente vergangener Jahrzehnte (Steampunk oder Dieselpunk) geprägt ist oder eine triste Zukunft unserer Zeit zeigt (Atompunk oder Biopunk). Tatsächlich gibt es aber auch bereits einen Namen für eine teils utopische, aber durchaus realistische Zukunft der Menschheit, in der wir in begrünten Städten leben, deren Strom vorwiegend aus Wind- und Solarkraft produziert wird: SOLARPUNK.


Grünes Haus in einer futuristischen Solarpunk-Stadt (Quelle: Pixabay)

Die Strömung des Solarpunk entstand ursprünglich durch Umweltaktivisten in Brasilien und ist mittlerweile auch nach Europa übergeschwappt. Hier spielt sie insbesondere im Rahmen vieler Klimaschutzbewegungen eine wichtige Rolle. Solarpunk zeigt nämlich sehr gut, wie eine klimaneutrale Welt funktionieren kann.


Solarpunk ist ähnlich wie Dieselpunk und Atompunk ebenfalls aus dem Steampunk entstanden. Allerdings zeichnet es nicht die hypothetische Entwicklung einer historisch vergangenen Zukunft, indem es Dampfmaschine, Dieselmotor und Atomreaktor in einen modernen oder futuristischen Kontext setzt, sondern versucht eine realistische Zukunft zeichnen. Dabei steht das Wort „Solar“ aber nicht nur dafür, dass Energie aus der Sonne und anderen regenerativen Ressourcen produziert wird, sondern auch symbolisch für eine sonnige Zukunft. Besondere Aspekte des Solarpunks sind neben Umwelt- und Klimaschutz auch Themen wie Nachhaltigkeit, Verkehrswende und OpenSource. Viele Anhänger der Bewegung stammen aus dem Ingenieurswesen oder sind Informatiker.

Grünfläche mit Majorangewächs auf dem Dach der SAP-Außenstelle in St. Ingbert im Saarland

Solarpunk gibt also Mut für die Zukunft. Solarpunk gibt Mut, sich dafür einzusetzen, dass unsere Städte grüner werden. Mehr Bäume und Pflanzen in den Städten können nämlich dabei helfen, dass sich das städtische Mikroklima stärker abkühlen kann. Ein besonderer Aspekt hierbei ist auch, dass man auf Dächern von Häusern Wiesen oder sogar Gärten anpflanzen kann. Hierdurch ist auch eine dichtere Bebauung möglich, da eben Gebäudedächer genutzt werden können, sofern sie als Flachdach installiert sind. Außerdem ist auch eine höhere Bebauung sinnvoll, da die Schatten der Häuser die Straßen ebenfalls abkühlen könnten, aber die Straßen dank Straßenbäumen trotzdem ein angenehmes Flanieren möglich machen.

Hundertwasserhaus Plochingen

Im Solarpunk treten auch viele Motive des Jugendstils oder andere Naturornamente auf. Zudem spielt ein naturnahes Zusammenleben der Menschen mit der Erde eine wichtige Rolle. So kann rückwirkend auch die Architektur des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser dem Solarpunk angerechnet werden. Angelehnt an dessen Kunststil wird Solarpunk auch zunehmend auch anderswo Realität.

Dennoch wird in vielen Büchern und Filmen auch eine dystopische Solarpunk-Welt gezeichnet. Filme wie „Hell“ spielen in einer postapokalyptischen Zukunft, in der eine Klimaerwärmung nicht abgewendet werden könnte und Menschen keine andere Wahl haben, als in grünen, schattigen Oasen zu leben und Solarenergie zu nutzen. Wir können nur hoffen, dass diese Dystopien nicht real werden. Wir können das nur abwenden, indem wir verhindern, Solarpunk als Maßnahme von Klimaschutz und Klimaanpassung nutzen.


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